22.11.07 - Kepler Track 2. Tag

Die Nacht verbrachten wir in einem 12-Betten Zimmer. Während der Nacht hat es stark gewindet. Da wir aber ziemlich kaputt waren konnten wir gut schlafen und hatten sogar gekoppelte Schlafsäcke. Jetzt regnet es bei relatativer Windstille.
Um 7 Uhr klingelt der erste Wecker bei uns im Schlafsaal. Um 7:30 Uhr stehen wir schließlich auf, um dem großen Ansturm auf Bad und Küche zuvorzukommen.
Zum Frühstück gibt es lecker Müsli zubereitet mit Milchpulver. Bis wir unsere 7 Sachen zusammengepackt haben, gibt es die neuesten Infos vom Wetter. Sie verheißen nichts Gutes: Regen und Wind. Beim Loslaufen sieht das Wetter allerdings ganz gut aus. Die Sonne kommt etwas raus, der Regen ist gewichen. Wir hoffen auf ein glückliches Händchen und laufen los. Zur Sicherheit trotzdem in Regenklamotten.
Schon bald setzt der Regen wieder ein - nicht sonderlich stark aber beständig und so wartet unsere Pentax in den Rucksack. Die Sicht wird zunehmens wieder schlechter und heftiger Wind setzt ein. Und das noch stärker als Tags zuvor, als wir das erste Teilstück auf dem Weg zum Summit schon mal gelaufen sind. Nach 1,5h erreichen wir das Emergency Shelter "Forest Burn". Der Shelter ist ein winziges Gebäude bestehend aus lediglich zwei Dachschrägen. Wir machen eine kurze Pause, essen einen Snack und Wolfi rüstet um. Er bringt endlich seine Regenjacke zum Einsatz.
Auf dem weiteren Weg beginnt es noch heftiger zu stürmen. Dazu kommt noch, dass der Track entlang eines Bergsattels führt und wir deshalb schutzlos dem Sturm ausgeliefert sind.
Wir erreichen das "Hanging Valley Emergency Shelter", machen dort nur einen ganz kurzen Stopp und starten zur letzten Etappe. Einmal ist eine Böhe sogar so heftig, dass wir uns beide einfach mal seitlich ablegen - vom Wind niedergestreckt. Es gibt viele Holztreppen, die uns völlig schutzlos dem Wind ausliefern. Und dann sind sie durch den Regen noch so glitschig, dass ich die Treppen seitlich hinunterlaufen muss und mich noch nach vorne mit den Stöcken stützen, damit es mich nicht noch mal umweht. Es ist eine echte Herausforderung. Der Wind zerrt ohne Gnade an unseren riesigen Rucksäcken. Nach dem letzten schwierigen Stück gibt es zur Belohnung einen schönen Lookout. Kurz danach erreichen wir die Buschgrenze. Von nun an geht es stetig im Zick-Zack bergab. Da der Regen aufhört gönnen wir uns jetzt einige Zeit für Fotos. Schade, dass wir aber kein gutes Wetter für eine tolle Aussicht und gute Fotos hatten. Nach insgesamt 5h erreichen wir die Hütte "Iris Burn Hut". Dort werden wir liebevoll von etwa tausend Sandfliegen begrüsst. Wir schnappen uns Betten - dieses Mal Kopf an Kopf beieinander, entledigen uns unserer Regenklamotten und schlürfen einen heissen Pfefferminztee. Wolfi pflegt unsere Kameras. Wir hatten heute schon angst, dass unsere Kameras Schaden nehmen, da sie doch recht nass geworden sind.
Anschließend machen wir einen kurzen Ausflug zum Iris Burn Wasserfall.
Zum Abendessen gibt es Chicken-Suppennudeln für mich und Beef-Suppennudeln für Wolfi.
Die Zeit bis zur Ansprache des Hüttenwarts, Carl, nutzen wir mit Tagebuchschreiben.
Carl führt uns ein ordendliches Entertainment auf. Dabei lässt er uns Kiwi Puke (Kiwi-Kotze) sehen, um die beiden Kiwis, die sich in der Nähe der Hütte aufhalten (sie heissen Shrek und Viona), aufspüren zu können. Und ... jeder darf mal von der Kotze kosten ... Dazu gibt es noch die Laute von Shrek und Viona von Band. Die Hütte hat noch mehr zu bieten: In der Nähe von den Wasserfällen soll es Glühwürmchen geben. Allerdings wird es erst ab 10 Uhr dunkel. Vorher sieht man sie ja leider nicht.
Wir überlegen lange hin und her und entschließen uns doch gegen die Glühwürmchentour (mal wieder) und fürs Bett, da wir morgen echt früh weg müssen, um die 22km bis zum Ziel "Rainbow Reach" bis 15 Uhr zu bewältigen.

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